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Von den Anfängen bis heute

In Verbindung mit dem Dekanatsschützenfest im Jahr 2001 feierte die Bruderschaft ihr vierhundertjähriges Bestehen. Aus diesem Anlass hat sie ein zweihundert Seiten umfassendes Buch herausgegeben, in dem der Autor und das Mitglied der Bruderschaft, Willi Hostenbach, die Geschichte der Bruderschaft von den Anfängen bis heute mit Hintergrundinformationen zu den politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten dokumentiert hat.

Die nachfolgende Chronik wurde mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers und dem Autor auszugsweise dem "Geschichtsbuch der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft Süsterseel, Anno 1600 bis 2000", entnommen.

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Chronologie

1533 / 1550

Die Kirchenvisitationen aus dem frühen 16. Jahrhundert nennen eine "broderschaft", gemeint ist hier eine der römisch-kath. Pfarrkirche angeschlossenen Sakramentsbruderschaft.

1554

Polizeiedikt des Jülicher Landesherrn
Verordnung des Herzogs Wilhelm

1571

Münsterische Landesverordnung

um 1600

Gründung der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft

1618 - 1648

Dreißigjähriger Krieg

1640

Älteste Schützensilberplakette der Süsterseeler Bruderschaft (noch erhalten)

um 1650

Auflösung der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft

1694 / 1700

Neugründung der Süsterseeler Bruderschaft

1701-1714

Spanischer Erbfolgekrieg

23.02.1702

Heinrich Cleven wird neuer Präses der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft

1731

Die Süsterseeler Bruderschaft besitzt eine neue Vereinsfahne

1770

Festordnung des Kölner Churfürsten Max Friedrich

1794

Französische Revolution: Politische, ideologische und soziale Umwälzungen bestimmen das Leben der Süsterseeler Bruderschaft

1797/1798

Vorübergehende Einstellung aller Aktivitäten der Süsterseeler Schützenbrüder

1801

Die strengen Verbote der französischen Besatzungsmacht werden allmählich durch ein mit dem Vatikan geschlossenes Konkordat gelockert

1815

Wiener Kongreß: Ihre Funktion als tapfere Landesverteidiger verloren die Mitglieder der "Sankt Hubertus" Schützengesellschaft mit dem Ende der deutschen Kleinstaaterei.

1825

Der Erzbischof Ferdinant August von Köln erläßt ein für die Schützenbruderschaften betreffendes Dekret, in dem er Klage führte, "... daß in mehrern Pfarreien der Brauch bestände, mit klingendem Spiel, Trommelschlag und bewaffnet die Sakramentstrachten zu begleiten, sogar in die Kirche einzudringen und während der hl. Messe zum Altar zu ziehen."

1827

Konferenz der Pfarrer des Dekanates Wassenberg unter dem Vorsitz des Dechanten Fander

Ab 1831

Nachrichten über die geschichtlichen Vorgänge in der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft Süsterseel verdichten sich allmählich immer mehr.

1871-1886

Kulturkampf

1876-1888

Die Stelle des Präses bleibt vakant

1894

Erstes großes Schützenfest

1899

Großes Wiesenfest in Süsterseel; Veranstalter ist die "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft

25./26.02.1900

Theater in Süserseel; Volksschauspiel "Genevefa"

1903

Herstellung einer neuen Schützenfahne, bereits geplantes Stiftungsfest auf Grund des Todes des Papstes abgesagt

1904

Abschrift der möglicherweise neugestalteten und/oder erweiterten Satzung der "Sankt Hubertus" Schützengesellschaft Süsterseel wird von allen aktiven Mitgliedern mit ihrer eigenhändigen Unterschrift unterzeichnet

28.07.1907

Stiftungs- und Wiesenfest zu Süsterseel

1914-1918

Erster Weltkrieg

9./10.11.1919

Erste Herbstkirmes nach dem ersten Weltkrieg

1920

Tambourkorps "Selfkantia" wird gegründet; Übernahme der Patenschaft durch die Süsterseeler Bruderschaft

1928

Auflösung der Patenschaft

1933

Beginn des "1000jähriges Reiches" - Adolf Hitler übernimmt die Macht in Deutschland

1934

Reinhold Aretz wird auf Drängen des Präses Theodor Müller neuer Brudermeister der Schützengesellschaft

1937

Anzeige und staatspolizeiliche Verwarnung durch die GESTAPO Aachen auf Grund der Teilnahme an einer Primiz in Süsterseel

März 1938

Ortspfarrer und Präses wird von der GESTAPO Aachen polizeilich verwarnt

Juni 1938

Bekenntnistag: Motto: "Im Kreuz allein liegt das Heil." - Absage an den Nationalsozialismus

1939

Beginn des Zweiten Weltkrieges - Aktivitäten der Süsterseeler Bruderschaft werden eingestellt

1945

Ende des Zweiten Weltkrieges

1946

Wiederbelebung der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft

November 1945

Erstes Patronatsfest nach dem Zweiten Weltkrieg

April 1946

Der Wiederaufbau der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft

Juni 1946

Genehmigung der Militärregierung als Grundlage für das Aufleben des Schützenwesens nach dem Zweiten Weltkrieg

Juli 1946

Amtliche Mitteilung der Kreisverwaltung

November 1946-1947

Erste St. Anna Kirmes nach dem Zweiten Weltkrieg - Johann Küsters wird erster Nachkriegs-Schützenkönig

1950

Teilnahme am ersten Dekanatsschützenfest in Wehr

25. Juni 1951

"Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft richtet Dekanatsschützenfest aus

1960

Zweites großes Dekanatsschützenfest in Süsterseel

1970

Drittes großes Dekanatsschützenfest in Süsterseel

1980

Viertes großes Dekanatsschützenfest in Süsterseel

1990

Fünftes großes Dekanatsschützenfest in Süsterseel

1992

Kaiserfest

1994

Beginn der Planungen zum neuen Schützenhaus

1999

Fertigstellung des neuen Schützenhauses

18.-20.05.2001

Sechstes großes Dekanatsschützenfest in Süsterseel und die 400-Jahr-Feier zum Bestehen der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft Süsterseel

18.-19.05.2016

Kaiserfest

2020-2021

Durch die Coronapandemie war das Vereinsleben zum größten Teil zum erliegen gekommen.

2022

Kaiserfest

24.05.-26.05.2024

Achtes Dekanatsschützenfest in Süsterseel

Der Weg zur Gründung

Zeitepoche bis 1600

Auch wenn eine Namensbezeichnung in den ersten einhundert Jahren nach Gründung der Süsterseeler Bruderschaft keine Erwähnung in den Annalen findet, so steht die Geschichte der rheinländischen Schützengesellschaften gleichwohl auch für die Geschichte der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft.

Das Alter der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft Süsterseel wurde vor einigen Jahrzehnten von angesehenen Schützenbrüdern und Süsterseeler Ortsbewohnern geschätzt. In einer längst vergessenen Chronik wird davon gesprochen, dass die Schützenbruderschaft um das Jahr 1600 gegründet worden sei. Auch der Historiker W. Ewald nennt in seiner Schriftenreihe über die Entstehung rheinischen Schützengesellschaften die Jahre um 1600 als mögliche Gründungsphase ländlicher Bruderschaften.

Nach persönlichen Erinnerungen längst verstorbener Bewohner Süsterseels haben die Mitglieder der "Sankt Hubertus" Shützenbruderschaft einen siebenarmigen Leuchter besessen, der eine lateinische Aufschrift trug. Sinngemäß besagte der Text folgendes:

FREUE DICH, SÜSTERSEEL,
DEINE HUBERTUS-BRUDERSCHAFT
BESTEHT SCHON ÜBER 300 JAHRE

Diese Mitteilung ist erst seit Beginn der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts bekannt, so dass wir wiederum eine mögliche Bestätigung für die Gründung der Bruderschaft um das Jahr 1600 vorliegen haben.

In der Zeitepoche um 1550 kann für die Ortschaft Süsterseel eine Sakramentsbruderschaft nachgewiesen werden. Sie darf jedoch nicht mit der erst später gegründeten "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft in Verbindung gebracht werden. Es ist aber möglich, dass die Mitglieder der Sakramentsbruderschaft dieselben Personen waren, die auch später aktiv in der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft tätig waren.

Dreißigjähriger Krieg und seine Folgen

Zeitepoche 1600 bis 1933

Neue Gefahren für den katholischen Glauben brachten nicht nur die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen des 16. Jahrhunderts mit sich, die zu Beginn des 17. Jahrhunderts ihre Fortsetzung fanden.
Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) war für die Bewohner des Dorfes Süsterseel, aber gerade auch für unsere engere Heimat, der wohl schrecklichste und blutigste aller Kriege vor dem 20. Jahrhundert. Der heimatliche Selfkant wurde zum Schauplatz vieler Durchzüge und Einlagerungen. Plünderungen und Verwüstungen, Brandschatzung und Zerstörung vieler Ortsteile oder gar wichtiger Einrichtungen wie Kirchen und Mühlen waren an der Tagesordnung. Die Süsterseeler Einwohner wurden drangsaliert, Frauen und Jungfrauen wurden geschändet, die Männer aufgehängt und verbrannt.

Auch gab der Krieg dem Wohlstand in unserem Heimatort den Todesstoß. Die Bevölkerungszahl sank drastisch, die Bauern waren verarmt, die Dorfschule und viele Gebäude zerstört, Handel und Gewerbe vernichtet.

Die ersten Mitglieder der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft waren als Polizei- und Ordnungstruppe entsprechend gefordert. Für die Aktiver der noch recht jungen "Sankt Hubertus" Schützengesellschaft Süsterseel war es zudem die erste ernsthafte Bewährungsprobe in ihrer relativ jungen "Vereins"-Geschichte.

Die Schützenbrüder der "Sankt Hubertus" Bruderschaft waren es, die trotz aller Kriegswirren, Überfälle, Plünderungen und Zerstörungen für die öffentliche Ordnung und Sicherheit in Süsterseel Sorge getragen haben.

Die Kirchenvisitationen unmittelbar nach dem Dreißigjährigen Krieg, die in der Pfarrgemeinde Süsterseel durchgeführt wurden, nennen für unser Heimatdorf keine Schützenbruderschaft in der Formation einer Sakramentsbruderschaft. Ihre Tradition wurde jedoch von den Mitgliedern der neuen Bruderschaft, der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft übernommen und ist bis zum heutigen Tag in gleichem Maße fortgeführt worden.

Das 18. Jahrhundert

Neugründung im Jahre 1700

Im Schützenarchiv finden wir eine Abschrift alter Statuten der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft, datiert auf den 6. Januar 1904. In einem der Satzung vorangestellten Text heißt es eindeutig:

"Die seit dem Jahre 1700 bestehende Schützengesellschaft in der Pfarrgemeinde Süsterseel, Bürgermeisterei Wehr, Landkreis Heinsberg, Regierungsbezirk Aachen (steht) unter dem Schutze des hl. Hubertus."

Unterschrieben wurde die Vereinssatzung, die sich in 16 Paragraphen gliedert, am 6. Janur 1904 vom damaligen Brudermeister Johann Wilms, der zugleich die Ämter des zweiten Fähnrichs und des zweiten Leutnants bekleidete, sowie von gewählten Vorstandsmitgliedern.

Einen weiteren wichtigen Hinweis in bezug auf die Neugründung der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft finden wir in einer Zeitungsanzeige aus dem Jahre 1894 mit folgendem Text:

Bei Gelegenheit des 200jährigen Bestehens
der St. Hubertus-Schützengesellschaft
zu Süsterseel, am Sonntag, den 29. Juli 1894:

ERSTES GROSSES SCHÜTZENFEST,
unter Mitwirkung verschiedener auswärtiger Vereine.-
Näheres besagen die Programm. - Der Vorstand

Die kriegerischen Auseinandersetzungen euopäischer Völker setzten sich zu Beginn des 18. Jahrhunderts mit dem Spanischen Erbfolgekireg weiter fort.

Nachdem die Ortschaft Süsterseel von den englischen Truppen in einem erschreckenden Maße heimgesucht und die Kirche vollständig verwüstet worden war, versuchte Präses Heinrich Cleven noch während der Kampfhandlungen mittels Aufbringung von Kollekten und mit Hilfe der Süsterseeler Bevölkerung, hierzu zählten wohl auch die Mitglieder der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft, das Schiff der Pfarrkirche wieder herzustellen.
Dies alles geschah im Jahre 1713. Vier Jahre später (1717) wurde die Süsterseeler Dorfkirche um einen neuen Chor erweitert.

Das "Vereins"-Leben der Süsterseeler Schützen nahm trotz aller Gefahren und der kriegerischen Bedrohung nach den Möglichkeiten damalier Zeitverhältnisse einen ganz normalen Verlauf. Die Mitglieder nahmen in dieser schwierigen Zeit an den alljährlich wiederkehrenden kirchlichen und gesellschaftlichen Festlichkeiten teil und veranstalteten auch weiterhin ihre Schießübungen und ihre Schützenfeste. Dies bezeugen jedenfalls heute noch erhalten gebliebene Schützensilberplatten der Süsterseeler Bruderschaft.

Schützensilberplatten

NameJahreszahl
Daem Dahlman1720
Goedefriedus Meulleberg Koning tot SüsterseelAnno 1764
J. Krings König Süsterzeel1878
R. Küsters1901
J. Loogen König Süsterzeel1876
Bru. St. Hubertus und König1887
Molenberg1719
Französische Revolution

Französische Revolution

Von politischen, ideologischen und sozialen Umwälzungen der Französischen Revolution überschattet, die nur wenige Jahre später am 14. Juli 1789 zum Ausbruch gelangte, führte dies gerade im Rheinland zu Unruhen und Aufständen von Bauern und Bürgern.

Mit der endgültigen Besetzung unserer Heimat durch die französischen Revolutionstruppen im Jahre 1794 kamen schon bald die französischen Gesetze zur Anwendung. Für die katholische Pfarrkirche Süsterseel und die ihr angeschlossene "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft folgten nun bittere Jahre.

Die Revolutionäre wollten von Gott und der Kirche nichts wissen und mit der christlichen Religion radikal aufräumen. Es wurde von allen Geistlichen der Eid auf die französische Verfassung verlangt. Denjenigen Priestern, die diesen Eid nicht leisten wollten, wurden im Jahr 1797 das Messelesen verboten und ihre Kirchen geschlossen.

Ein Jahr später (1798) wurden alle öffentlichen Gottesdienste verboten und keinem Priester mehr gestattet, in seiner Amtskleidung über die Straße zu gehen, weder bei der Betreuung der Kranken noch bei der Beerdigung der Toten.

Der französische Freistaat verbot alle Religionszeichen an Wegen und Häusern. Die Kirchenglocken durften nicht mehr läuten und die Priester nicht mehr mit dem Allerheiligsten über die Straße gehen. Für die "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft bedeutete dies das vorläufige Ende ihrer kirchlichen und kulturellen Aktivitäten in der Gemeinde Süsterseel. Erst als Napoleon Bonaparte die Geschicke Frankreichs zu lenken begann, wurden die strengen Verbote allmählich durch ein im Jahre 1801 mit dem Vatikan geschlossenes Konkordat gelockert.

Reorganisation des Süsterseeler Schützenwesens

Loslösung von alten Traditionen

Ihre Funktion als tapfere Landesverteidiger verloren die Mitglieder der "Sankt Hubertus" Schützengesellschaft mit dem Ende der deutschen Kleinstaaterei. Seit dem Jahre 1815 - das Rheinland wurde infolge des Wiener Kongresses preußische Provinz - beschränkte sich die "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft Süsterseel auf die Pflege von Brauchtum und Geselligkeit. Auf der anderen Seite forcierte man das Schießen mit Gewehr, Pistole und Armbrust zu einer für den Ortsverein neuen Sportart.

Im Jahre 1825 erließ Erzbischof Ferdinand August von Köln ein die Schützenbruderschaften betreffendes Dekret, in dem er Klage führte, " ... daß in mehreren Pfarreien der Brauch bestände, mit klingendem Spiel, Trommelschlag und bewaffnet die Sakramentstrachten zu begleiten, sogar in die Kirche einzudringen und während der hl. Messe um den Altar zu ziehen." Er forderte die Geistlichen auf, " ... dergleichen Mißbräuche weder bei Prozessionen, noch in der Kirche zu dulden."

Mit diesem Dekret und besonders mit der Frage, ob das Tragen von Fahnen, die beim Vogelschuß, bei Tanzmusik und bei Umzügen benutzt würden, unter das Verbot falle, befaßte sich im Jahre 1827 die Konferenz der Pfarrer des Dekanates Wassenberg. Man bat den Bischof, diese Frage zu entscheiden.
Der Erzbischof entschied, " ... daß die Fahnen, falls sie geweiht seien und nur bei Prozessionen benützt würden, zuzulassen seien, die übrigen SONDERBARKEITEN aber unterbleiben müßten."

Als Schützenkönige sind aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (ab 1831) bis zum Beginn des Kulturkampfes namentlich überliefert:

NameJahr
P.M. Ivens1831
H.J. Debiel1854
F. Debiel1865
J. Heuvelmanns1869
J.M. Meulenberg(h)1872
J. Loogen1876
J. Krings1878

Auch die Namen der Süsterseeler Seelsorger, die als Präses der Schützenbruderschaft vorstanden, dürfen hier nicht fehlen:

NameJahr
Hermann Jos. v. Mulken1824 - 1842
Josef Heyden1843 - 1849
Matthias Urban1849 - 1855
Adam Schrey1855 - 1876
Einige Feste und Veranstaltungen

Erstes großes Schützenfest im Sommer 1894

Anläßlich des 200jährigen Bestehens ihrer Schützengesellschaft richteten die Süsterseeler Schützen im Sommer des Jahres 1894 ihr erstes großes Schützenfest aus. Eine Annonce der Heinsberger Volkszeitung machte auf diese Veranstaltung aufmerksam:

"Bei Gelegenheit des 200jährigen Bestehens der St. Hubertus-Schützengesellschaft zu Süsterseel, am Sonntag, den 29. Juli 1894: ERSTES GROSSES SCHÜTZENFEST, unter Mitwirkung verschiedener auswärtiger Vereine. - Näheres gesage die Programms.

Wiesenfest am Sonntag, den 20. August 1899

Das Rahmenprogramm begann bereits am Samstagabend, den 19. August 1899, mit dem grlßen Zapfenstreiche. Am darauffolgenden Sonntagmorgen gegen 5 Uhr führten die aktiven Schützen der Bruderschaft eine Reveille (Morgenappell und Wecken) durch. Am frühen Nachmittag gegen 13.00 Uhr hieß es Antreten beim Präsidenten der Bruderschaft. Alsdann stand das Abholen der Fahnen und de Königs mit einer anschließenden Prozession zur Kirche auf dem Programm. Nach beendigtem Gottesdienst erfolgte durch die "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft ein Umzug durch die Ortschaft und zur Festwiese, wo ein Preisschießen in folgender Reihenfolge stattfand:

  • Damenvogel mit einen Gewinn von vier goldenen Damenschmucksachen
  • Preisstern; Gewinn je nach Einlage
  • Probestern und Scheibenschießen
  • Scheibenschießen

Fahnenweihe am 28. Juli 1907

Mit ein paar Jahren Verzögerung wurde an diesem Tag das Stiftungs- und Fahnenweihefest durchgeführt.
Nach dem Morgenappell und dem Wecken am Sonntagmorgen fand am Nachmittag ein Aufzug zur Ortsksirche statt, in der zu Ehren der Schützenbruderschaft eine Andacht gehalten wurde. Hierauf folgte ein Festzug durch den geschmückten Ort und zur Festwiese, wo nach der Begrüßung das Schiessen stattfand.

Weitere geschichtliche Entwicklung
  • Bis zum Ende es ersten Weltkrieges im Jahre 1918 besaß die Bruderschaft einen schon damals sehr alten Vorderlader, mit dem der Königsvogel geschossen wurde. Dies geschah zu dieser Zeit an der Ziegelei, die im Volksmund heute noch "Panneschopp" genannt wird. In seiner Eigenschalt als Schießwart bewahrte der Schütze Egidius Jansen das Pulver in einem Pulvermaß. Das Schießpulver wurde von oben in den Lauf geschüttet, mit einem Papierpropfen und mit Hilfe des Ladestockes fest eingestoßen und die Kugel eingestampft. War nun beim Schießen ein Schütze an der Reihe, den man nicht allzu gerne als König hatte, so gab man ihm einfach nur eine halbe Ladung. Interessenten und angenehme Schützen bekamen dagegen die doppelte Ladung.
  • Im Jahre 1918 mußten der damaligen Besatzungsmacht alle Waffen abgeliefert werden. Ein Gutachter aus Aachen schätzte die Waffen, die die Bruderschaft besaß, auf 600 Reichsmark. Für diesen Betrag wurde dann ein Flobert gekauft. Die bis dahin benutzte "alte Büchse", ein Vorderlader, war wohlweislich nach Holland in Sicherheit gebracht worden. Nach dem Ersten Weltkrieg war Franz Hensgens Schießwart. In dieser Zeit mußte wegen der französischen und belgischen Besetzung der Königsvogel auf holländischem Boden bei Jabeek geschossen werden. Nach einigen Jahren aber war auch dies verboten. Die Bruderschaft schoß dann den Vogel mit einem Luftgewehr. Später schaffte man sich wieder einen "Flobert" an.
  • Nachdem sich das Leben nach dem ersten Weltkrieg wieder normalisiert und stabilisiert hatte, feierten die Mitglieder der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft gemeinsam mit der Dorfbevölkrung am Sonntag, den 9. November 1919, und am Montag, den 10. November 1919, genau ein Jahr nach dem Ende des verheerenden Krieges ihre traditionelle Herbstkirmes mit einem Tanzvergnügen in der Gaststätte Wilhelm Brepols. Die damalige Restauration war gleichzeitig auch Bahnhofstation der Geilenkirchener Kreisbahn, gelegen am Ende der heutigen Bahnstraße.
  • Nach dem ersten Weltkrieg entstanden in vielen Ortschaften unserer näheren Heimat Spielmannszüge. Während einer in unserer Ortschaft traditionelle Maischatzversteigerung wurde im April des Jahres 1920 der Entschluß gefaßt, auch in Süsterseel ein Trommler- und Pfeiferkorps zu gründen. Um in den Gründungsjahren für den neuen Ortsverein einen soliden Aufbau und einen ordnungsgemäßen Spielbetrieb zu gewährleisten, unterstellte man den jungen Verein zunächst der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft Süsterseel. Die enge Verbindung zwischen der Bruderschaft und dem Trommler- und Pfeiferkorps "Selfkantia" Süsterseel ist bis zum heutigen Tag erhalten geblieben.
  • Bereits einige Jahre nach der Gründung trugen sich die Aktiven des Tambourkorps mit dem Gedanken, sich selbständig zu machen. Dieser Wunsch wurde auch von den Mitgliedern der "Sankt Hubertus" Schützenbruderscfhaft befürwortet. Somit löste sich das noch junge Trommler- und Pfeiferkorps nach achtjähriger Zugehörigkeit von der Schützenbruderschaft.
  • Am 24. April 1929 gründeten 16 Schützengesellschaften, zu denen auch die "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft Süsterseel zählte, den Dekanatsverband Gangelt. Als wichtigster Beschluß der Gründungsversammlung ist zu nennen: "Die im neuen Dekanatsverband Gangelt zusammengeschlossenen Schützenbruderschaften sollen jährlich zwei Dekanatsschützenfeste veranstalten, die die Bruderschaften mit mindestens 60 Prozent ihrer Mitglieder besuchen müssen."
  • Die ersten beiden Schützenfeste wurden im Jahre 1930 von den Bruderschaften aus Wehr und Schierwaldenrath ausgerichtet. Bereits 1932 ließ der Verband als besonderen Ansporn für den Schießsport eine Dekanatsstandarte anfertigen. Sie wurde im selben Jahr erstmals in einem Wettbewerb ausgeschossen und sollte jeweils beim 1. Dekanatsschützenfest der siegreicvhen Schießgruppe übergeben werden.
Der Weg im Nationalsozialismus

Vereinsjahre 1933 bis 1945

Die politischen Ereignisse in Europa zu Beginn der Dreißiger Jahre im 20. Jahrhundert überschatteten das Vereinswesen der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft in allen Belangen und forderten von den Aktiven eine neue Form der Verantwortung. Für die Mitglieder galt es nun, sich neu zu orientieren, d.h. der neuen politischen Entwicklung abzuschwören und sich auf die alten Ideale "GLAUBE, HEIMAT, SITTE" zu berufen. Ein harter Kampf stand den Aktiven noch bevor.

Ein Kampf um Sein oder Nichtsein

Auf Grund der Machtübernahme durch das NS-Regime begann für die Schützenbruderschaft ein "Kampf um Sein oder Nichtsein".
Um die Schützenbruderschaft vor der Führung durch ein Parteimitglied der NSDAP zu bewahren, entschloss man sich auf Bitten zahlreicher Mitglieder, „ … die Stellung weiter zu behalten, um alle alten Sitten und Gebräuche aufrecht zu erhalten. Auch hier bliebe einem der Kampf auf dem Gebiet der kirchlichen Betätigung nicht erspart. Jedoch habe man denselben bis zur letzten Stunde bestanden, trotz Anzeige diesbezüglicher Tätigkeit bei der GESTAPO.

In dieser Zeit sollten die Bruderschaften und Vereine, die sich der Erzbruderschaft vom hl. Sebastianus mit Sitz in Leverkusen-Bürrig, dem Dachverband aller katholischen Bruderschaften, Vereinen und Gilden, bis März 1936 angeschlossen hatten, dem „Reichsverband für Leibesübungen“ in Berlin beitreten, was vom Präsidium der Erzbruderschaft bisher abgelehnt oder hingezogen worden war. Aber in den folgenden Monaten lehnten über 600 Gesellschaften, darunter auch die „Sankt Hubertus“ Schützenbruderschaft Süsterseel, den Anschluss ab.

Eine Primizfeier im Jahre 1937

Am Tage der Primiz beschlossen die Schützenbrüder, der Feier gemeinsam und nach altem Recht beizuwohnen und das Fest zu verschönern. Dies hatte jedoch eine Anzeige der GESTAPO zur Folgen. Nach einem längeren Verhör wurde von einer Bestrafung abgesehen, aber die Schützenbrüder wurden für die Zukunft verwarnt.

Die „Sankt Hubertus“ Schützenbruderschaft hat dennoch an ihren kirchlichen Veranstaltungen, wie beispielsweise Fronleichnam und weiteren offiziellen Zügen zur Kirche und Teilnahme an den Pfarrprozessionen, nichts kürzen lassen und ist auch weiter nicht mehr belästigt worden.

Der Weg in den zweiten Weltkrieg

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges erlahmte das Süsterseeler Schützenwesen zusehends, da viele Aktive zum Kriegsdienst eingezogen wurden. Ein geregeltes Vereinswesen war nicht mehr gewährleistet. Nur noch in eingeschränktem Maße konnten die daheim gebliebenen Vereinsmitglieder gemeinsam mit dem Präses der Schützenbruderschaft das jährlich im November stattfindende Patronatsfest zu Ehren des hl. Hubertus feiern, und dies nur noch bis zur Evakuierung der Süsterseeler Bevölkerung im November 1944.

Anfang September 1944, unmittelbar vor dem Einmarsch der amerikanischen Verbände, vergruben einige Süsterseeler Schützenbrüder ihre Offizierssäbel und Offiziersdegen im nahegelegenen Laubwäldchen, „Et Herkender“. Doch die einmarschierten Verbände haben dann wohl die versteckten Gegenstände ausgegraben. Die Säbel sind bis heute nicht wiedergefunden worden.

Wiederaufbau im Jahre 1946

Erstes Patronatsfest nach dem Zweiten Weltkrieg

Die wenigen Mitglieder der „Sankt Hubertus“ Schützenbruderschaft, die bereits aus der Kriegsgefangenschaft und der Evakuierung heimgehkehrt waren, feierten bereits am 4. November 1945, wohl in bescheidenem Rahmen, gemeinsam mit ihrem Präses das erste Patronatsfest nach dem unseligen Zweiten Weltkrieg.

Im Juni 1946 wurde es den ehemaligen der Erzbruderschaft vom hl. Sebastianus angeschlossenen Organisationen nach Rücksprache mit der Militärregierung gestattet, am Fronleichnamstag in der traditionellen feierlichen Form mit Fahnen und in den an jedem Ort eigentümlichen Trachten und Röcken (jedoch ohne Ehrendegen sowie mit den historischen Abzeichen und unter Einhaltung der alten kirchlichen und bruderschaftlichen Gebräuche) aufzutreten und das hl. Sakrament zu begleiten. Ebenso wurde kein Einspruch erhoben gegen das religiös-kirchlich-kulturelle Wirken der historischen Schützenbruderschaften und der mit ihnen vereinigten Organisationen.

Über die gesellschaftlichen Gebräuche der Schützenbruderschaften, also über Familienfeste, Schützenfeste und Schießspiele (Königsvogel), erfolgt eine amtliche Bekanntmachung.Dabei wurde allen der Erzbruderschaft angeschlossenen Vereine als Mitglieder einer kirchlichen Organisation das Recht zugesprochen, Versammlungen abzuhalten, Vorstandssitzungen druchzuführen und kirchliche Patronatsfeiern sowie Bezirkszusammenkünfte zu organisieren.

Aufnahme in den deutschen Schützenbund

Als schriftlichen Bestätigungsvermerk der Erzbruderschaft vom hl. Sebastianus, Leverkusen-Bürrig, erhielt der Brudermeister bereits am 20. November 1946 folgende Mitteilung:
"Bestätigung: Die "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft Süsterseel, Bezirk Aachen, gegründet 1600, ist Mitglied der Erzbruderschaft vom hl. Sebastianus, des Verbandes der historischen Schützenbruderschaften, Gesellschaften, gilden und Garden in Rheinland, Westfalen, Hessen und Oldenburg. Die Erzbruderschaft vom hl. Sebastianus ist von der britischen Militärregierung anerkannt und in ihrem gesamten althergebrachten Auftreten bestägt."
Die "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft war wieder vollwertiges Mitglied im Diözesanverband vom hl. Sebastianus im Bistum Aachen.

Erster Vogelschuß mit Armbrust

Die erste nach dem Zweiten Weltkrieg organisierte Kirmes fand im Juni 1947 statt. Für die Ermittlung eines neuen Schützenkönigs führte die „Sankt Hubertus“ Schützenbruderschaft, die auch Ausrichter der Kirmesveranstaltung war, bereits im Mai 1947 einen Königs-Vogelschuss durch. Aufgrund der verschärften Bestimmungen der englischen Militärregierung war es den Schützen nicht erlaubt, den Vogel mit einem Gewehr (Flobert), sondern mit einer Armbrust zu schießen.

Erste öffentliche Auftritte

Teilnahme am Dekanatsschützenfest in Wehr

Erstes großes Nachriegsereignis im Selfkant
Im Jahr 1950 nahm die „Sankt Hubertus“ Schützenbruderschaft am Dekanatsschützenfest in Wehr teil. Es stellte für die aktiven Mitglieder der Süsterseeler Bruderschaft das erste ganz große Nachkriegsereignis dar.

Neben Süsterseel waren aus dem Dekanat Gangelt waren folgende Bruderschaften vertreten: Gangelt, Breberen, Stahe, Hastenrath, Birgden, Schierwaldenrath-Langbroich-Harzelt, Höngen, Hillensberg, Tüddern, Havert, Millen und Schalbruch.

Dekanatsschützenfest in Süsterseel 25. Juni 1951

Das erste durch die „Sankt Hubertus“ Schützenbruderschaft ausgerichtete Dekanatsschützenfest am 25. Juni 1951 statt. Achtzehn Bruderschaften, vornehmlich aus Deutschland, mit rund eintausend Schützenbrüdern, hatten sich zum Jubiläumsfest eingefunden und damit alle bisher im Selfkant stattgefundenen Veranstaltungen ähnlicher Art weit übertrumpft.

Dekanatsschützenfest in Süsterseel 26. Juni 1960

Das Dekanatsschützenfest in Süsterseel am 26. Juni 1960 wurde zu einem eindrucksvollen Bekenntnis der Bruderschaften zu ihren traditionellen Idealen „Glaube, Sitte, Heimat“.

Vereinsjahre 1960 bis 1990
  • Königsvogelschuss 1962: Vorbildlicher Gemeinschaftsgeist – Ein frohes Dorffest - Mit grossem Applaus wurde Arnold Ernst als der neue König der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft gefeiert.
  • Königsvogelschuss 1965: Nach einem interessanten und langen Kampf gab Heinrich Beyers dem Vogel den Fangschuß.
  • Königsvogelschuss 1966: 225mal knallte im Mai 1966 die Büchse - nach 70 Minuten stand der neue König fest - über die anderen siegte der Durst
  • Königsvogelschuss 1970: Königsvogel mit Lederpanzer - über 300 Schüsse abgegeben - Johann Aretz wurde Schützenkönig

Dekanatsschützenfest 23. bis 25. Mai 1970

Heimat bedeutet Geborgenheit
Ortsvorsteher Theo Wirtz hob bei diesem Fest lobend hervor, dass sich im Ort Süsterseel in den letzten zehn Jahren viel gewandelt habe. Die während der Zeit der niederländischen Auftragsverwaltung begonnene Aufwärtsentwicklung habe sich nach der Rückgliederung fortgesetzt.

Auf den Sinn des Wortes „Heimat“ eingehend, erinnerte dies an einen Spruch, den ein alter Handwerksmeister einst in seine Haustür schnitzte. „Heimat bedeutet Geborgenheit“. Besonders freute es aber, wenn die ehemaligen Süsterseeler nach den Feiertagen wieder zu ihren Angehörigen sagen könnten: „Ech bin wejer ens heem in Söstersiel gewaes en et woar schuen.“

  • 1971: Der langjährige Präses, Pfarrer Dechant Matthias Kamper, wird zum Ehrenpäses ernannt. Im Laufe des Vereinsjahres starb Gottfried Meulenbergh. Während des Königsvogelschusses sprach die Süsterseeler Bevölkerung von einem "Sabotageakt": nur wenige Schüssen hätten gereicht, den Vogel von der Stange zu holen, da der Rumpf des Vogels gespalten und mit nur zwei Nägeln zusammengeheftet war.
  • 1972: Eine Sommerkirmes mit einer Enttäuschung "Ohne Musik kein Tanz"; die Tanzkapelle hatte sich ohne Wissen der Schützenbruderschaft "sang- und klanglos" aufgelöst. Ein herber Verlust für die Schützenbruderschaft war der Tod des langjährigen Präsidenten Theo Wirtz, der sich nicht nur für den Ort Süsterseel, sondern auch für den ganzen Selfkant und darüber hinaus mit seiner ganzen Kraft für das Wohlergehen der Bevölkerung eingesetzt hatte.
  • 1973: Höhepunkt war für die Mitglieder der Schützenbruderschaft das goldene Priesterjubiläum ihres Präses Matthias Kamper am 10.08.1973.
  • 1974: Teilnahme an zwei Schützenfesten, am 9. Juni in Höngen und am 21. Juli in Kreuzrath.
  • 1975: Höhepunkte waren für die Aktiven der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft die Teilnahmen an dem Hubertus-Schützenbruder-Treffen in Bonn und an dem Bundeskönigsschießen in Aachen.
  • 1976: Am 2. November 1976 starb der Ehrenpräses, Pfarrer und Ehrendechant Matthias Kamper, 31 Jahre Pfarrer in Süsterseel. Hervorzuheben ist, dass beim Schützenfest in Schierwaldenrath die Jungschützen zum dritten Male in ununterbrochener Reihenfolge den Dekanatswanderpokal gewonnen haben. Damit ging dieser endgültig in den Besitz der Süsterseeler Jungschützen über.
  • 1977: Die Vorjahreserfolge setzten die Süsterseeler Jungschützen beim Schützenfest in Saeffelen fort, indem sie zum vierten Male in Folge den Jungschützen-Dekanatspokal gewannen. Außerdem wurde in Eigenleistung auf dem Dorfplatz eine neue Vogelschußanlage gebaut. Und für die Jungschützen wurden drei Schwenkfahnen angeschafft.
  • 1978: Die Jungschützen errangen zum fünften Mal in Folge während des Schützenfestes in Wehr den Jungschützen-Dekanats-Pokal.
  • 1979: Gleich zu Beginn des Vereinsjahres verstarb Schützenbruder Peter Corster. Er war 25 Jahre im Vorstand tätig, davon 10 Jahre als Präsident. Im Juli 1979 verstarb Ehrenpräsident Reinhold Aretz. Er war 68 Jahre Mitglied und in den Jahren 1934 bis 1949 Präsident der Schützenbruderschaft.

Dekanatsschützenfest im August 1980

Drei neue Fahnen der Schützen
Während eines feierlichen Hochamtes in der „Sankt Hubertus“ Kirche wurde von Ortspfarrer Josef Paggen anlässlich des „Sankt Anna“-Festes drei neue Schützenfahnen geweiht.
Die neuen Schwenkfahnen zeigten den Schutzpatron St. Hubertus, die altehrwürdige Pfarrkirche von Süsterseel und die Schutzpatronin St. Anna.

Höhepunkt des Dekanatsfestes war die große Parade nach dem Festzug auf dem Dorfplatz.

  • 1981: Die durch Funk und Fernsehen bekannte Spitzenkapelle "Ferrari" hatte während der St. Hubertus-Kirmes für eine ausgezeichnete Stimmung gesorgt.
  • 1982: Die Jung-Fahnenschwenker holten in diesem Vereinsjahr die ersten Preise.
  • 1983: Schützenbruder Rolf Ernst, 19jährig, wurde einer der jüngsten Schützenkönige der Schützenbruderschaft.
  • 1984: Heinz Borgans wurde in diesem Jahr zum dritten Mal Schützenkönig. Rolf Ernst errang die Würde des Dekanatskönigs.
  • 1985: Die an der Jahreshauptversammlung teilnehmenden Mitglieder ernannten Schützenbruder Hubert Peters zum "General auf Lebenszeit".
  • 1986: Die Mitglieder Leo Beyers, Josef Beyers, Wilhelm Cremers, Theo Mühlenberg und Waldemar Schmitz wurden mit dem "Hohen Bruderschaftsorden" der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften ausgezeichnet.
  • 1987: Pater Konrad Schürgers feierte in diesem Jahr in der Süsterseeler Pfarrkirche sein Goldenes Priesterjubiläum. Ebenso konnte in diesem Jahr die neue Turnhalle eingeweiht werden.
  • 1988: Die Königsvogelschußanlage auf dem Dorfplatz wurde auf den neuesten Stand gebracht.
  • 1990:Gerhard Borger übernahm die Schirmherrschaft über das Schützenfest.

Dekanatsschützenfest 25.-28. Mai 1990

Höhepunkt dieses Dekanatsschützenfestes war der große Festzug am Sonntag. Dechant Johannes Sczyrba segnete während des Gottesdienstes die beiden neuen Schwenkfahnen und die restaurierte alte Fahne feierlich ein.

Die Folgejahre bis zur Jahrhundertwende

Kaiserfest 1992

Zu Beginn der neunziger Jahre zeichnete sich während des alljährlich durchgeführten Königsvogelschusses eine Entwicklung ab, die die Mitglieder aller Schützengesellschaften bis zum heutigen Tag immer wieder anzustreben versuchen.
Schützenbruder Franz Frings war zu dieser Zeit der erfolgreichste Schütze und konnte die hervorragende Schießserie ab den Vereinsjahren 1989, 1990 und 1991 verzeichnen. Er war dreimal in Folge Süsterseeler Schützenkönig.
Die "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft konnte somit in der Zeit vom 12. bis 14.Juni 1992 ein Kaiserfest ausrichten.

Franz Frings war mittlerweile der zweite Süsterseeler "Schützenkaiser", denn nach dem Studium alter Unterlagen hatte man feststellen können, dass im 19. Jahrhundert die Kaiserwürde zum ersten Mal an Johann Hövelmanns vergeben worden war.

"Wer dreimal hintereinander den Königsvogel abschießt, muss entweder ein guter Schütze sein, etwas mehr Glück haben als andere oder so viele gute Freunde haben, die es zulassen, dass jemand den Vogel mehrmals hintereinander abschießt".

Zu einem Höhepunkt dieses Kaiserfestes zählte der Umzug durch den Ort, der traditionelle Vorbeimarsch und die Parade auf dem Festplatz.

Bereicherung Königssilber

Das Königssilber konnte um eine der ältesten Schützensilberplaketten im Kreis Heinsberg bereichert werden. Ein Schützenbruder namens „J.J. Dohmen Konig in Zusterzeel 1640“ hatte sie noch während des Dreißigjährigen Krieges gestiftet. Der verstorbene Süsterseeler Seelsorger, Pfarrer Josef Paggen, muss sie wohl gefunden und diese kurz vor seinem Tod an die Mitglieder der Schützenbruderschaft übergeben haben.

  • 1992: Am Patronatstag, 6. November 1992, wurde der neu errichtete Schießstand in der damals noch intakten Gaststätte "Zur Alten Post" eingeweiht.
  • 1993: Große Resonanz beim Schießturnier im neuen Schießstand: Das Turnier erstreckte sich über vierzehn Tage. 110 Einzelschützen und 18 Mannschaften standen auf der Teilnehmerliste. Aus einer Distanz von zehn Metern wurden mit dem Luftgewehr jeweils 15 Schuß abgegeben.
  • 1994: Auch in diesem Vereinsjahr war die Süsterseel Bruderschaft wieder sehr aktiv. Neben den vielen dörflichen Veranstaltungen, der Teilnahme an diversen Veranstaltungen in der Gemeinde Selfkant und den Dekanatsschützenfesten in Langbroich und Höngen sowie dem Schützenfest im niederländischen Waubach wählte die Generalversammlung Josef Lippertz zum neuen Präsidenten gewählt.
  • 1995: Leo Quix hieß der neue Schützenkönig im Vereinsjahr 1995.
  • 1996: Die Luftgewehr-Mannschaft mit Josef Mertens, Arnold Adams, Manfred Dahlmanns, David Vergossen, Rolf Ernst und Arno Dahlmanns stieg als Meister der 1. Bezirksklasse in die 2. Bezirksklasse C auf. Auch gab es bei den ausgetragenen Bezirksmeisterschaften hervorragende Ergebnisse.
  • 1997: Bei den Vorstandswahlen am 22.03.1997 wurde Ehrenpräsident Paul Jansen mit dem "Ärmelband" ausgezeichnet. Josef Dahlmanns erhielt das "Romfahrer-Kreuz".
  • 1998: Der neue Schützenkönig hieß im diesem Vereinsjahr Marcvel de Bruijn.
  • 1999: Ein Kernpunkt der Jahreshauptversammlung im April 1999 war das neue Schützenheim. Am 24. April konnte nach rund 14monatiger Bauzeit das neue Schützenheim eingeweiht und übergeben werden.
Neues Jahrhundert bis 2011 
  • 2001: Dekanatsschützenfest im Mai 2001
  • 2002: Dekanat würdigte Repräsentanten am28. August 2002. Beim Dekanatsschießen gelang es dem Schützenbruder Jürgen Friedrichs, die Dekanatswürde zu erringen.

Besuch der Zipfelgemeinde Görlitz

Vom 13. bis 16. September 2002 nahmen 40 Mitglieder der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft und weitere zwölf Mitglieder benachbarter Schützengesellschaften an der Fahrt zur "Zipfelgemeinde" Görlitz teil. Die Schützengilde dort feierte ihr 625jähriges Bestehen in Verbindung mit einem Stadt- und Schützenfest.
Neben einem Empfang durch den Bürgermeister der Stadt nahmen die Schützenschwestern und Schützenbrüder am Samstag am Festabend und am Sonntag mit dem Königspaar am Festaufzug teil. Sehr interessant war am Sonntagmorgen die Stadtführung

Dekanatsschützentage seit dem Jahr 2003

"Mit Jung und Alt zu neuen Zielen"

In den Jahren seit 2003 galt die Süsterseeler „Sankt Hubertus“ Schützenbruderschaft als Ausrichter von mehreren Dekanatsjungschützentagen. Die Schützenbrüder boten für diese Veranstaltungen ein ansprechendes Rahmenprogramm mit verschiedenen Spielen an.
Nach einer einleitenden hl. Messe oder einem Wortgottesdienst in der Süsterseeler „Sankt Hubertus“ Pfarrkirche folgten die Schießwettbewerbe unter Aufsicht der jeweiligen Betreuer der einzelnen Schützenbruderschaften.

Die Jungschützen traten in fünf verschiedenen Leistungsklassen an:

  • 1. Dekanatsschülerprinzenschießen
  • 2. Dekanatsprinzenschießen
  • 3. Pokalschießen - Mannschaftswettbewerb - LG - Schülerklasse
  • 4. Pokalschießen - Mannschaftswettbewerb - LG - Jugendklasse
  • 5. Pokalschießen - Mannschaftswettbewerb - LG - GS - CUP

Die Dekanatsjungschützentage in Süsterseel waren immer wieder ein toller Erfolg.

  • 2004: 25 Jahre Dekanat Gangelt-Selfkant - Jubiläumsmesse am 23. April 2004; Teilnahme am Bundesköniginnentag am 23. Mai 2004 in Simmerath
  • 2005: Bereits zu Beginn des Jahres, im Februar, konnten die Süsterseeler Jungschützen dank der ausgezeichneten Ausbildung durch ihren Schießmeister Hans Möller ihr Können unter Beweis stellen und die Vorherrschaft der Tüdderner Nachwuchsschützen unterbrechen. Tenor bei der Siegerehrung: „Darauf haben wir fast ein Leben lang gewartet!“ - Eine Premiere: die Süsterseeler Bruderschaft beteiligte sich am 16. Oktober 2005 am ersten Stadt- und Schützenfest in der benachbarten niederländischen Stadt Sittard. Die Resonanz bei allen Teilnehmern war so gross, dass die Schützenbruderschaft Süsterseel in den folgenden Jahren bei dieser Großveranstaltung vertreten war. Die Sittarder Stadtbruderschaft verschönert seitdem im Gegenzug den sonntäglichen Aufzug während der Sant-Anna-Kirmes in Süsterseel.
  • 2006: Am 13. Mai 2006 verstarb der Ehrenpräsident Paul Jansen. - Im September 2006 erfolgten in der Zehntscheune in Millen die Ehrungen der Repräsentanten des Schützendekanates Gangelt-Selfkant. Zu diesem Personenkreis gehörten auch die jungen Süsterseeler Schützenbrüder Manuel Bischof als Dekanatsprinz und René Plum als Schülerprinz.
  • 2007: Erfolgreichstes Jahr für den Süsterseeler Schießsport - 18 erste Plätze gingen an die "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft. Einen ähnlichen großen Erfolg konnten 35 aktive Shützenbrüder und Schützenschwestern in der Zeit vom 11. bis 14. Oktober verbuchen, die zu einem Schießwettkampf nach Görlitz angereist waren. Mit diesem Treffen sollte nicht nur die Freundschaft zwischen den Gemeinden fortgesetzt, sondern auch die Partnerschaft innerhalb der Vereine gestärkt werden. Für das Jahr 2007 gilt noch anzumerken, dass 13 Mitglieder unserer Schützenbruderschaft in der Zeit vom 27. September bis 6. Oktober an der Romwallfahrt der Schützenbruderschaften des Dekanatsverandes teilgenommen haben. Ihnen wurde am Patronatstag das verdiente "Romfahrerkreuz" überreicht.
  • 2008: Seit dem 1. März 2008 verfügt die Schützenjugend des Dekanates Gangelt-Selfkant neben ihrer eigenen Standarte auch über ein eigenes Holzkreuz.
  • 2009: Schießen trotz Sehbehinderung: Nachdem Hans Möller zusehends und unwiderruflich erblindete, suchten seine Vereinskameraden nach einer Möglichkeit, damit Hans Möller dem Schießsport trotzdem nachgehen konnte. Und man fand, was man suchte: Heute schießt er mit einer sogenannten Optronic, ein Gewehr, von dem es weltweit nur wenige Exemplare gibt. Das Gerät setzt beim Zielen ein Lichtsignal in Pfeiftönen unterschiedlicher Höhe um. Hans Möller nimmt den Pfeifton mittels eines Kopfhörers war. Dank seines Durchhaltewillens gehört Hans Möller heute wieder zu den besten Sportschützen im Kreis Heinsberg. - Am 14. Juni wurde auf dem Schießstand der Eschweiler Schützengesellschaft das Schießen um die Diözesanprinzen durchgeführt. Der Süsterseeler Jungschütze René Plum sezte sich durch und wurde am 24. Juli 2009 als Diözesprinz gefeiert. Die Diözesanjungschützenstandarte wurde aufgrund des Erringend der Würde des Diözesanjungschützenprinzen René Plum an die "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft übergeben.
  • 2010: Das Vereinsjahr 2010 wurde durch mehrere Besonderheiten ausgezeichnet, die wohl als einzigartig in der mehr als 400jährigen Geschichte der „Sankt Hubertus“ Bruderschaft anzusehen sind: Der Schützenbruder Erik Bakker machte sich als erwachsener Taufbewerber auf dem Weg zur Taufe. Eine weitere Besonderheit, ebenso einzigartig in der langen Geschichte der Bruderschaft, war die durch „unglückliche Umstände“ vakant gebliebene Königswürde nach dem traditionellen Königsvogelschuss am 1. Mai. Doch rechtzeitig zur anstehenden Sankt-Anna-Kirmes Ende Juli und für die folgenden Monate konnten die Verantwortlichen das Jugendprinzenpaar, die Geschwister Nadine und René Plum, als vollwertigen Ersatz der Öffentlichkeit präsentieren. Zwanzig Süsterseeler Schützen besuchten zusammen mit ihrem Königspaar Michael Fabry und Martina Cremer den Bundesköniginnentag in Rietberg. Der Aufenthalt war zusätzlich mit einem Besuch der Stadt Münster verbunden.
  • 2011: Vorherrschendes Thema war in diesem Jahr das Süsterseeler Dekanatsschützenfest.
Und heute?

Die Neuigkeiten der letzten Jahre können auf unserer Homepage verfolgt werden.