Glaube - Sitte - Heimat
Sie sind hier: Startseite » Chronik

Wiederaufbau im Jahre 1946

Erstes Patronatsfest nach dem Zweiten Weltkrieg

Die wenigen Mitglieder der „Sankt Hubertus“ Schützenbruderschaft, die bereits aus der Kriegsgefangenschaft und der Evakuierung heimgehkehrt waren, feierten bereits am 4. November 1945, wohl in bescheidenem Rahmen, gemeinsam mit ihrem Präses das erste Patronatsfest nach dem unseligen Zweiten Weltkrieg.

Im Juni 1946 wurde es den ehemaligen der Erzbruderschaft vom hl. Sebastianus angeschlossenen Organisationen nach Rücksprache mit der Militärregierung gestattet, am Fronleichnamstag in der traditionellen feierlichen Form mit Fahnen und in den an jedem Ort eigentümlichen Trachten und Röcken (jedoch ohne Ehrendegen sowie mit den historischen Abzeichen und unter Einhaltung der alten kirchlichen und bruderschaftlichen Gebräuche) aufzutreten und das hl. Sakrament zu begleiten. Ebenso wurde kein Einspruch erhoben gegen das religiös-kirchlich-kulturelle Wirken der historischen Schützenbruderschaften und der mit ihnen vereinigten Organisationen.

Über die gesellschaftlichen Gebräuche der Schützenbruderschaften, also über Familienfeste, Schützenfeste und Schießspiele (Königsvogel), erfolgt eine amtliche Bekanntmachung.Dabei wurde allen der Erzbruderschaft angeschlossenen Vereine als Mitglieder einer kirchlichen Organisation das Recht zugesprochen, Versammlungen abzuhalten, Vorstandssitzungen druchzuführen und kirchliche Patronatsfeiern sowie Bezirkszusammenkünfte zu organisieren.

Aufnahme in den deutschen Schützenbund

Als schriftlichen Bestätigungsvermerk der Erzbruderschaft vom hl. Sebastianus, Leverkusen-Bürrig, erhielt der Brudermeister bereits am 20. November 1946 folgende Mitteilung:
"Bestätigung: Die "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft Süsterseel, Bezirk Aachen, gegründet 1600, ist Mitglied der Erzbruderschaft vom hl. Sebastianus, des Verbandes der historischen Schützenbruderschaften, Gesellschaften, gilden und Garden in Rheinland, Westfalen, Hessen und Oldenburg. Die Erzbruderschaft vom hl. Sebastianus ist von der britischen Militärregierung anerkannt und in ihrem gesamten althergebrachten Auftreten bestägt."
Die "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft war wieder vollwertiges Mitglied im Diözesanverband vom hl. Sebastianus im Bistum Aachen.

Erster Vogelschuß mit Armbrust

Die erste nach dem Zweiten Weltkrieg organisierte Kirmes fand im Juni 1947 statt. Für die Ermittlung eines neuen Schützenkönigs führte die „Sankt Hubertus“ Schützenbruderschaft, die auch Ausrichter der Kirmesveranstaltung war, bereits im Mai 1947 einen Königs-Vogelschuss durch. Aufgrund der verschärften Bestimmungen der englischen Militärregierung war es den Schützen nicht erlaubt, den Vogel mit einem Gewehr (Flobert), sondern mit einer Armbrust zu schießen.