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Weitere geschichtliche Entwicklung

  • Bis zum Ende es ersten Weltkrieges im Jahre 1918 besaß die Bruderschaft einen schon damals sehr alten Vorderlader, mit dem der Königsvogel geschossen wurde. Dies geschah zu dieser Zeit an der Ziegelei, die im Volksmund heute noch "Panneschopp" genannt wird. In seiner Eigenschalt als Schießwart bewahrte der Schütze Egidius Jansen das Pulver in einem Pulvermaß. Das Schießpulver wurde von oben in den Lauf geschüttet, mit einem Papierpropfen und mit Hilfe des Ladestockes fest eingestoßen und die Kugel eingestampft. War nun beim Schießen ein Schütze an der Reihe, den man nicht allzu gerne als König hatte, so gab man ihm einfach nur eine halbe Ladung. Interessenten und angenehme Schützen bekamen dagegen die doppelte Ladung.
  • Im Jahre 1918 mußten der damaligen Besatzungsmacht alle Waffen abgeliefert werden. Ein Gutachter aus Aachen schätzte die Waffen, die die Bruderschaft besaß, auf 600 Reichsmark. Für diesen Betrag wurde dann ein Flobert gekauft. Die bis dahin benutzte "alte Büchse", ein Vorderlader, war wohlweislich nach Holland in Sicherheit gebracht worden. Nach dem Ersten Weltkrieg war Franz Hensgens Schießwart. In dieser Zeit mußte wegen der französischen und belgischen Besetzung der Königsvogel auf holländischem Boden bei Jabeek geschossen werden. Nach einigen Jahren aber war auch dies verboten. Die Bruderschaft schoß dann den Vogel mit einem Luftgewehr. Später schaffte man sich wieder einen "Flobert" an.
  • Nachdem sich das Leben nach dem ersten Weltkrieg wieder normalisiert und stabilisiert hatte, feierten die Mitglieder der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft gemeinsam mit der Dorfbevölkrung am Sonntag, den 9. November 1919, und am Montag, den 10. November 1919, genau ein Jahr nach dem Ende des verheerenden Krieges ihre traditionelle Herbstkirmes mit einem Tanzvergnügen in der Gaststätte Wilhelm Brepols. Die damalige Restauration war gleichzeitig auch Bahnhofstation der Geilenkirchener Kreisbahn, gelegen am Ende der heutigen Bahnstraße.
  • Nach dem ersten Weltkrieg entstanden in vielen Ortschaften unserer näheren Heimat Spielmannszüge. Während einer in unserer Ortschaft traditionelle Maischatzversteigerung wurde im April des Jahres 1920 der Entschluß gefaßt, auch in Süsterseel ein Trommler- und Pfeiferkorps zu gründen. Um in den Gründungsjahren für den neuen Ortsverein einen soliden Aufbau und einen ordnungsgemäßen Spielbetrieb zu gewährleisten, unterstellte man den jungen Verein zunächst der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft Süsterseel. Die enge Verbindung zwischen der Bruderschaft und dem Trommler- und Pfeiferkorps "Selfkantia" Süsterseel ist bis zum heutigen Tag erhalten geblieben.
  • Bereits einige Jahre nach der Gründung trugen sich die Aktiven des Tambourkorps mit dem Gedanken, sich selbständig zu machen. Dieser Wunsch wurde auch von den Mitgliedern der "Sankt Hubertus" Schützenbruderscfhaft befürwortet. Somit löste sich das noch junge Trommler- und Pfeiferkorps nach achtjähriger Zugehörigkeit von der Schützenbruderschaft.
  • Am 24. April 1929 gründeten 16 Schützengesellschaften, zu denen auch die "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft Süsterseel zählte, den Dekanatsverband Gangelt. Als wichtigster Beschluß der Gründungsversammlung ist zu nennen: "Die im neuen Dekanatsverband Gangelt zusammengeschlossenen Schützenbruderschaften sollen jährlich zwei Dekanatsschützenfeste veranstalten, die die Bruderschaften mit mindestens 60 Prozent ihrer Mitglieder besuchen müssen."
  • Die ersten beiden Schützenfeste wurden im Jahre 1930 von den Bruderschaften aus Wehr und Schierwaldenrath ausgerichtet. Bereits 1932 ließ der Verband als besonderen Ansporn für den Schießsport eine Dekanatsstandarte anfertigen. Sie wurde im selben Jahr erstmals in einem Wettbewerb ausgeschossen und sollte jeweils beim 1. Dekanatsschützenfest der siegreicvhen Schießgruppe übergeben werden.