Glaube - Sitte - Heimat
Sie sind hier: Startseite » Chronik

Der Weg in den Nationalsozialismus

Vereinsjahre 19363 bis 1945

Die politischen Ereignisse in Europa zu Beginn der Dreißiger Jahre im 20. Jahrhundert überschatteten das Vereinswesen der "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft in allen Belangen und forderten von den Aktiven eine neue Form der Verantwortung. Für die Mitglieder galt es nun, sich neu zu orientieren, d.h. der neuen politischen Entwicklung abzuschwören und sich auf die alten Ideale "GLAUBE, HEIMAT, SITTE" zu berufen. Ein harter Kampf stand den Aktiven noch bevor.

Ein Kampf um Sein oder Nichtsein

Auf Grund der Machtübernahme durch das NS-Regime begann für die Schützenbruderschaft ein "Kampf um Sein oder Nichtsein".
Um die Schützenbruderschaft vor der Führung durch ein Parteimitglied der NSDAP zu bewahren, entschloss man sich auf Bitten zahlreicher Mitglieder, „ … die Stellung weiter zu behalten, um alle alten Sitten und Gebräuche aufrecht zu erhalten. Auch hier bliebe einem der Kampf auf dem Gebiet der kirchlichen Betätigung nicht erspart. Jedoch habe man denselben bis zur letzten Stunde bestanden, trotz Anzeige diesbezüglicher Tätigkeit bei der GESTAPO.

In dieser Zeit sollten die Bruderschaften und Vereine, die sich der Erzbruderschaft vom hl. Sebastianus mit Sitz in Leverkusen-Bürrig, dem Dachverband aller katholischen Bruderschaften, Vereinen und Gilden, bis März 1936 angeschlossen hatten, dem „Reichsverband für Leibesübungen“ in Berlin beitreten, was vom Präsidium der Erzbruderschaft bisher abgelehnt oder hingezogen worden war. Aber in den folgenden Monaten lehnten über 600 Gesellschaften, darunter auch die „Sankt Hubertus“ Schützenbruderschaft Süsterseel, den Anschluss ab.

Eine Primizfeier im Jahre 1937

Am Tage der Primiz beschlossen die Schützenbrüder, der Feier gemeinsam und nach altem Recht beizuwohnen und das Fest zu verschönern. Dies hatte jedoch eine Anzeige der GESTAPO zur Folgen. Nach einem längeren Verhör wurde von einer Bestrafung abgesehen, aber die Schützenbrüder wurden für die Zukunft verwarnt.

Die „Sankt Hubertus“ Schützenbruderschaft hat dennoch an ihren kirchlichen Veranstaltungen, wie beispielsweise Fronleichnam und weiteren offiziellen Zügen zur Kirche und Teilnahme an den Pfarrprozessionen, nichts kürzen lassen und ist auch weiter nicht mehr belästigt worden.