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Reorganisation des Süsterseeler Schützenwesens

Loslösung von alten Traditionen

Ihre Funktion als tapfere Landesverteidiger verloren die Mitglieder der "Sankt Hubertus" Schützengesellschaft mit dem Ende der deutschen Kleinstaaterei. Seit dem Jahre 1815 - das Rheinland wurde infolge des Wiener Kongresses preußische Provinz - beschränkte sich die "Sankt Hubertus" Schützenbruderschaft Süsterseel auf die Pflege von Brauchtum und Geselligkeit. Auf der anderen Seite forcierte man das Schießen mit Gewehr, Pistole und Armbrust zu einer für den Ortsverein neuen Sportart.

Im Jahre 1825 erließ Erzbischof Ferdinand August von Köln ein die Schützenbruderschaften betreffendes Dekret, in dem er Klage führte, " ... daß in mehreren Pfarreien der Brauch bestände, mit klingendem Spiel, Trommelschlag und bewaffnet die Sakramentstrachten zu begleiten, sogar in die Kirche einzudringen und während der hl. Messe um den Altar zu ziehen." Er forderte die Geistlichen auf, " ... dergleichen Mißbräuche weder bei Prozessionen, noch in der Kirche zu dulden."

Mit diesem Dekret und besonders mit der Frage, ob das Tragen von Fahnen, die beim Vogelschuß, bei Tanzmusik und bei Umzügen benutzt würden, unter das Verbot falle, befaßte sich im Jahre 1827 die Konferenz der Pfarrer des Dekanates Wassenberg. Man bat den Bischof, diese Frage zu entscheiden.
Der Erzbischof entschied, " ... daß die Fahnen, falls sie geweiht seien und nur bei Prozessionen benützt würden, zuzulassen seien, die übrigen SONDERBARKEITEN aber unterbleiben müßten."

Als Schützenkönige sind aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (ab 1831) bis zum Beginn des Kulturkampfes namentlich überliefert:

Name Jahr
P.M. Ivens 1831
H.J. Debiel 1854
F. Debiel 1865
J. Heuvelmanns 1869
J.M. Meulenberg(h) 1872
J. Loogen 1876
J. Krings 1878

Auch die Namen der Süsterseeler Seelsorger, die als Präses der Schützenbruderschaft vorstanden, dürfen hier nicht fehlen:

Name Jahr
Hermann Jos. v. Mulken 1824 - 1842
Josef Heyden 1843 - 1849
Matthias Urban 1849 - 1855
Adam Schrey 1855 - 1876